Nintendo 3DS und der “Black Screen of Death”

Jetzt, wo die Nintendo 3DS Konsole seit ca. zwei Woche auf dem Markt ist, treten die ersten kleinen Benutzerprobleme ans Tageslicht.

Diese sind scheinbar nicht sonderlich schwerwiegend, wirken aber manchmal doch recht überraschend: gewisse “Bugs” bei einem Produkt, das so sehr als Vorreiter der Technik angesehen wird. Soll der Nintendo 3DS doch direkt einsatzbereit und einfach zu bedienen sein, denn die hauptsächliche Zielgruppe der Konsole sind ja immerhin Kinder und Jugendliche.

Allerdings wurde recht häufig davon berichtet, was Spieler mehr oder weniger liebevoll den “Black Screen of Death” nennen: mitten im Spiel eines der vielen neuen 3D-Spiele macht der Nintendo 3DS plötzlich keinen Mucks mehr. Dieser Bildschirm fordert den Spieler dazu auf, die POWER-Taste zu drücken, um die Konsole neu zu starten. Allerdings führt dieser Ansatz selten zur Lösung des eigentlichen Problems. Dieser Fehler ist für viele Jugendliche oder junge Erwachsene immerhin sehr ärgerlich, die mal eben mindestens 220 Euro für die 3D-Konsole und im Schnitt 40 Euro für ein Spiel ausgegeben haben, das sie nun mittendrin verlieren.

Nintendo ist interessanterweise recht ruhig und passiv in Anbetracht dieses Problems, aber wir vertrauen darauf, dass der Spielegigant möglichst bald eine brauchbare Lösung anbieten wird. Nach eigenen Angaben wird Nintendo mit einer neuen Software-Version eine Lösung anbieten, die diesen Fehler aus der Welt schafft. Dennoch ist es merkwürdig, dass ein Produkt, das angeblich bis zu Ende entwickelt wurde, schon Tage nach seiner offiziellen Markteinführung ein Software-Update benötigt, um richtig zu funktionieren. Im Falle eines solchen Fehlers bittet Nintendo derzeit die Benutzer, den Kundenservice zu kontaktieren. Das geht sogar soweit, dass die eigentliche Konsole umgetauscht wird!

Solche durchaus legitimen Sorgen werden ebenfalls von vielen Spielerwebsites geäußert. Man macht sich wegen der potentiellen Konsequenzen für die eigene Konsole Gedanken sowie auch um die legale Benutzung einer R4-Karte oder ähnlichen Flashkarte, um Kopien privater Inhalte (sprich: Homebrew) oder auch Sicherheitskopien legal erworbener und bezahlter Spiele zu verbreiten. Auf der Rückseite der Spielhülle ist nämlich folgender Vermerk zu finden: “Jegliche unerlaubte Veränderung der Konsole und der Software sowie die unerlaubte Verwendung sonstigen Geräts führt zum Funktionsverlust Ihrer Nintendo 3DS-Konsole und zieht die automatische Entfernung unerlaubter Inhalte nach sich”.

Benutzer der Konsole fragen sich somit zu Recht, was tatsächlich mit ihrer Konsole geschehen wird, falls sie z.B. das optische Aussehen der Menüs mittels eines selbst erstellten Inhalts (Homebrew) verändern, was doch mittlerweile so einfach zu bewerkstelligen ist. Bedeutet dies, dass ihre Konsole für die Benutzung blockiert wird? Für wie lange? So viele essentielle Fragen, auf die seitens Nintendo keine offiziellen Antworten zu geben scheint. Kann man darin echte Erfolge einer ausgesprochen strengen Vorgehensweise gegen die Software-Piraterie erkennen, die vor allem jene Benutzer bestraft, die ihre Konsole einfach nur persönlicher gestalten oder mit einer legitimen Kopie ihrer Spiele spielen möchten, was genau genommen doch ihr gutes Recht ist?

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